Rikli, Herbert: Hurra! – Ein Kriegs-Bilderbuch

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Herbert Rikli: Hurra! – Ein Kriegs-Bilderbuch.

Lieb Vaterland magst ruhig sein,

Wir lassen Keinen zu uns rein!“


Unveränderter Nachdruck der 1915 im Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart,

erschienenen 1. Auflage.

Antiquarisch nicht unter € 400,-- erhältlich!

Lieferbar in schöner (und: lesbarer) Frakturschrift! Vierfarbig gedruckt auf 150 g/qm Bilderdruckpapier.

Weitere Kinder- und Jugend- bzw. Schulbücher finden Sie hier.

 

1915 hatten Mann, Frau und auch Kind noch klare Feindbilder. Ein Graus ist das den heutzutage virulenten Soziologen, Pädagogen, Politologen, Psychologen und anderen Psycho-Paten.1 Denn die Kinder wurden nicht zu indifferenten larifari-Hab-euch-alle-lieb-Luschen erzogen. Sie wußten, wer der Feind war und wo er stand. Das deutsche Volk durfte an allen Fronten mit der „liberalen“ und „humanitären“ Kampfesweise seiner verschworenen Feinde Bekanntschaft machen. Entsprechend aufgestellt zeigte sich die deutsche Gegenpropaganda, auch im Bereich Kinderbücher.

Und Klein-Willi läßt nichts anbrennen. Im Traum tötet er reihum die Feinde des deutschen Vaterlandes und wirft Bomben aus dem Luftschiff.

Der Eintritt des spielenden kleinen Willi in den richtigen Krieg und seine begeisterte Teilnahme an der Vernichtung gegnerischer Soldaten findet in forschen Versen und in drastischen Bildern einen unüberbietbaren Höhepunkt. Am Ende von Willis Traum endet der Krieg siegreich für ihn und seinen österreichischen Kameraden Franzl.

Das Büchlein „reiht sich formal und inhaltlich in die der humoristischen ,Münchener Bilderbogen' ein.“ (Verena Rutschmann)2

Inhaltsangabe:

Es ist Weihnachten 1914. Klein-Willi liegt unter dem Weihnachtsbaum und träumt vor sich hin.

Er stellt sich selbst vor, gekleidet in Felduniform mit Pickelhaube, dazu schwer bewaffnet mit Säbel, Gewehr und sogar einer Kanone.

Nachdem Willi zu Bett ging, erfüllt sich sein Wunsch im Traum: Im Alleingang, nur mit seinem treuen Hund an seiner Seite, verteidigt Klein-Willi sein Vaterland gegen die französischen Invasoren und fällt darauf in Frankreich ein.

Hier stellt er sich nun den Franzosen samt ihren exotischen Soldaten aus den Kolonien, und es gelingt ihm, sie zu besiegen.

Bald darauf trifft Klein-Willi auch auf Engländer und Russen, welche dem deutschen Jungen aber keine Probleme zu bereiten scheinen. Gnadenlos vernichtet er auch jene.

Dann erhält Klein-Willi plötzlich Besuch von seinem besten Freund Franzl, einem österreichischen Jungen, der gerade von den Schlachtfeldern Serbiens und Galiziens heimkehrt.

Zusammen fechten sie noch einige Schlachten, bis Willi wieder alleine an die Front nach Westen muß. Dort wird er im Schützengraben verwundet und muß einige Zeit im Lazarett zur Genesung verbringen. Doch allzulange will sich Klein-Willi nicht ausruhen, bald bricht er wieder auf in den Krieg.

Mit einem Unterwasserboot versenkt er feindliche Schiffe und wirft Bomben aus einem Zeppelin.

Damit sind die Gegner besiegt, und der Krieg ist gewonnen. Stolz kehrt der Junge zurück nach Hause, wo man bereits jubelnd auf ihn wartet. Als Willi erwacht, ist er jedoch sichtlich enttäuscht, daß alles nur ein Traum war.

Zum Autor:

Max Herbert Rikli, geboren 1880 in Ocean City (Maryland, USA), gestorben 1939 in Hilterfingen (Kanton Bern, Schweiz), war als Werbegrafiker für Firmen, unter anderem für „Maggi“, und als Illustrator für verschiedene Zeitschriften tätig.

„Seine Bilderbücher, zu denen er jeweils selbst die Verse verfaßte, zeichnen sich durch einen sehr drastischen Humor in Wort und Bild aus.“ (Verena Rutschmann)2

Rikli illustrierte mehrere Kinderbücher und verfaßte selbst die Verse dazu. Die Gestaltung der Bilderbücher erinnern stark an die „Münchener Bilderbogen“:3 „Hasen-Königs Weltreise, Fahrten und Abenteuer in Bildern und Versen von Herbert Rikli“, Druck und Verlag von Frobenius AG, Basel, 1918; „Knurr und Murr, die Löwenknaben. Ein lustiges Bilderbuch mit Versen von Herbert Rikli“, Druck und Verlag von Frobenius AG, Basel, 1917; „Hurra, ein Kriegs-Bilderbuch von Herbert Rikli“, Loewes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart, 1915.

Bibliographische Daten:

23 farbige Bildtafeln, als wertvolles Original in (leicht lesbarer) Fraktur gesetzt, durchgehend vierfarbig mit zahlreichen Illustrationen, gedruckt auf glänzend gestrichenem 150 g/qm Bilderdruckpapier, Festeinband, Fadenheftung

€ 26,--

1„Berüchtigt/makabres rassistisches Kriegsbilderbuch“, so lautet daher pflichtgemäß die Beschreibung auf allen antiquarischen Plattformen.

2Rutschmann, Verena: Nebenan – Der Anteil der Schweiz an der deutschsprachigen Kinder- und Jugendliteratur; Kolloquium in Rauischholzhausen vom 4. bis 7. Oktober 1998, Schweizerisches Jugendbuch-Institut (Hrsg.), Chronos Verlag, Zürich, 1999

3Die „Münchener Bilderbogen“ waren eine Serie von Einblattdrucken oder auch Bilderbogen, die der Verlag Braun & Schneider in München von 1848 bis 1898 14-täglich herausgab. Kaspar Braun gelang es für die Gestaltung dieser Reihe eine Vielzahl später bekannter Künstler zu gewinnen und sein Konzept vom künstlerischen Bilderbogen umzusetzen. Die von ihm dafür gewählte Drucktechnik war der Holzstich und nicht wie sonst beim Bilderbogen üblich die Lithografie. In der Zeit von 1900 bis 1905 erschienen noch einige weitere Bilderbogen in unregelmäßiger Folge. Insgesamt veröffentlichte der Verlag in der Reihe 1230 Bilderbogen in 50 Jahresbänden.

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