Beer, Lukas: Hitlers Tschechen
Beschreibung
Lukas Beer: Hitlers Tschechen
Mit vielen, bisher unveröffentlichten Bildern aus der Protektoratszeit!
Deutsche, stark erweiterte und überarbeitete Ausgabe der 2014 im Verlag Guidemedia, Brünn, erschienenen 1. Auflage.
Die Übersetzung ins Deutsche besorgte der Autor.
Dieses Buch erblickte dank zweier Buchpaten das Licht dieser Welt.
Ein dem ehemaligen Stellvertretenden Reichsprotektor von Böhmen und Mähren, SS-Obergruppenführer und General der Polizei Reinhard Heydrich, familiär sehr nahestehender Leser schrieb dem Autor folgende Zeilen:
„Sehr geehrter Herr Beer!
Erst mußte ich Ihr Buch ganz gelesen haben, bevor ich Ihnen schreibe. Es ist Ihnen in einer unglaublichen Fleißarbeit und mit einem unbändigen Willen und einem Gespür für Wahrheit gelungen, Dinge an den Tag zu bringen, von denen mir selber nur wenig bekannt war. Ihre Aufzeichnungen sind wirklich ein großes Stück geschichtlicher Aufarbeitung und in einer unumstößlichen Dokumentation eingebettet. Ich bewundere Ihren Mut und Ihre Geduld, aber auch den Einsatz gegen den Zeitgeist. Das Buch kommt zu einem Zeitpunkt, in dem das heutige politische System das Vertrauen bei uns verloren hat und sich viele Menschen fragen, stimmt das eigentlich, was uns diese ,Elite' nun seit Jahrzehnten über die damalige Zeit ,erzählt' hat? Auch die vielen Bilder sprechen ihre eigene Sprache und belegen unwiderruflich die Wahrheit Ihrer Worte. Ich empfinde die größte Hochachtung für Ihre Leistung und verbinde diese mit einem herzlichen Dank.
Mit freundlichen Grüßen“
Wußten Sie ...
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daß aus tschechischen Jungen in den NAPOLA-Schulen eine neue nationalsozialistische Jugend-Führerschicht gebildet werden sollte?
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daß tschechische Männer in die SS aufgenommen werden sollten?
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daß „tschechisches Blut“ gesetzlich vor Vermischung mit den Juden geschützt wurde?
Die etablierte tschechische und auch deutsche Geschichtsschreibung schweigt zu diesen Tatsachen, weil sie nicht in ihr verlogenes Konzept passen, wonach die Tschechen in Hitlers „neuem Europa“ nichts verloren gehabt hätten.
Dementgegen demonstriert der Autor Lukas Beer nicht zuletzt am Beispiel der ideologischen Erziehung der tschechischen Jugend im Protektorat, daß der Tscheche in diesem „neuen Europa“ einen gleichwertigen Platz neben dem Deutschen einnehmen sollte.
Wissen wir überhaupt, wie „die Nazis“ die Rassenqualitäten des tschechischen Volkes tatsächlich beurteilt haben?
Übrigens: auch die Art und Weise, wie die nationalsozialistische „Rassenlehre“ heutzutage durchgängig verkehrt interpretiert wird, legt nahe, daß dieser grundlegende Mangel – die Quelle zahlreicher Mythen und ahistorischer Deutungen – schon längst hätte behoben werden sollen.
Dieses umfangreiche Buch mit vielen bisher unveröffentlichten Bildern macht als erstes historiographisches Werk der tschechischen Nachkriegsliteratur seine Leser wahrheitsgetreu, eingehend und fundiert mit der damaligen deutschen Politik im Reichspotektorat Böhmen und Mähren vertraut.
Der Brünner Autor gibt auch Antworten auf die Frage, ob Tschechen zu Kriegszeiten an deutschen Hochschulen studieren durften und wie stark ihr Interesse an einer höheren Ausbildung war.
Durch seine kritische Betrachtung der damaligen Realität anhand überprüfbarer historischer Quellen läßt Lukas Beer die peinlich gepflegten Protektoratsmythen in einem anderen Licht erscheinen.
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Mitten im Krieg, drei Jahre nach der Errichtung des Protektorates Böhmen und Mähren (1942), wurde mit der Gründung des „Kuratoriums für Jugenderziehung in Böhmen und Mähren“ ein wichtiger Versuch der Lösung der „tschechischen Frage“ nach dem sogenannten Endsieg des Reiches in die Wege geleitet.
Dieses Konzept sah nach eingehenden „rassischen Bestandsaufnahmen“ der tschechischen Bevölkerung vor, einen beträchtlichen Großteil des tschechischen Volkes in einem langwierigen, jahrzehntelangen, durch soziale Anreize geförderten und auf subjektiver Freiwilligkeit beruhenden Umvolkungsprozeß im „deutschen Volkskörper“ völlig aufgehen zu lassen. Die Tschechen sollten mit den Deutschen absolut gleichberechtigt an den „sozialen und kulturellen Errungenschaften“ des Dritten Reiches teilhaben.
Von den höchsten Stellen (H. Himmler, Reichsjugendführung, K. H. Frank) aufwendig unterstützt, gelang es dem Jugendkuratorium, das zum tschechischen Pendant der Hitler-Jugend aufgebaut wurde, gegen Ende des Krieges die Hälfte der gesamten tschechischen Jugend in seinen Reihen zu erfassen. Diese Organisation wollte aus jungen Tschechen zuerst eine nationalsozialistisch denkende, starke und gesunde, tschechisch-nationale und gleichzeitig reichstreue Jugend erziehen, die mit der Generation ihrer Väter und Großväter und deren deutschfeindlich-chauvinistischem Gedankengut ideologisch endgültig brechen sollte.
Tatsächlich konnten diese Umerziehungsversuche insbesondere unter den jüngsten Tschechen verblüffende Erfolge zeitigen. Sogar die tschechoslowakische Exilregierung in London, die vor den Alliierten um eine ganz andere Reputation des aktiven tschechischen Widerstandes gegen die Deutschen bemüht war, zeigte sich beunruhigt. Unter anderem deswegen, um nach dem Krieg die geplante Vertreibung und Enteignung der Sudetendeutschen durchsetzen zu können.
Im wahrsten Sinne des Wortes „veranschaulicht“ wird im Buch ein überraschend anderer Lebensalltag im Protektorat. Der Autor fand exklusives, bisher nie veröffentlichtes Fotomaterial (fast 120 Bilder), das der Nachkriegsöffentlichkeit dank des „Desinteresses“ der tschechischen Historiker andernfalls für immer verborgen geblieben wäre.
Diese Studie beschreibt sehr akribisch nicht nur den damaligen ideologischen Kampf um die tschechische Jugend, deren Elite neben der deutschen in erstaunlich hoher Zahl zum Studium an Napola-Schulen im Reich zugelassen werden sollte. Sie erklärt auch – erstmals seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges mit einem hohen Maß an wissenschaftlicher Objektivität und fern jeder ideologischen Einwirkung durch die geltende, der tschechischen Staatsräson dienende offizielle Geschichtsschreibung – die Gründe für die sehr spezifische NS-Volkstumspolitik gegenüber den Tschechen, die sich von jener gegenüber den Slowaken, Polen, Holländern, Dänen, Ungarn oder Italienern sehr unterschied.
Der Autor geht sogar über diese spannenden Feststellungen hinaus und belegt ein neues tabuisiertes Faktum. Daß die Bevölkerung des Protektorates einen enormen Beitrag für das Rüstungspotential des Reiches geleistet hat, ist längst bekannt. Jedoch nicht der folgende Umstand: Die Zahl der tschechischstämmigen und tschechischen Soldaten, die Schulter an Schulter mit deutschen Soldaten in der Wehrmacht kämpften – und fielen – war weitaus höher als die jener Tschechen, die in den Reihen der von tschechoslowakischen Juden dominierten Auslandsverbänden der Alliierten standen.
Der Autor stieß in Archiven auf offensichtlich von der tschechischen Historiographie selektiv behandeltes Material, das in diesem Buch erstmals in deutscher Sprache zugänglich gemacht werden kann. Darunter auch auf eine von der Prager Historikergemeinde bis heute vertuschte Namensliste mit über 80 tschechischen Bürgern, die den deutschen Behörden tatkräftig bei der Ermittlung der Heydrich-Attentäter Unterstützung leisteten (mitsamt den ihnen jeweils ausbezahlten finanziellen Gegenleistungen).
Und Lukas Beer setzt dem noch eins drauf: Die völlig unbekannte Geschichte eines jungen tschechischen Nationalsozialisten, dessen Auftrag, gegen Ende des Krieges ein Attentat auf den tschechoslowakischen Exil-Staatspräsidenten Edvard Beneš zu verüben, nur knapp mißglückte. Jan Svoboda verstarb erst 2011 als angesehener Mann in einer böhmischen Kleinstadt, ohne daß seine Umgebung auch nur das geringste von seiner Vergangenheit ahnen konnte.
Das mit exakten Quellennachweises versehene Buch ist nicht nur für Leser, die an der spannungsbeladenen tschechisch-(sudeten)deutschen Geschichte interessiert sind, ein Muß.
Bibliographische Daten:
820 Seiten, Format: DIN A 5, Studienbroschurausgabe, mit 174 bisher unveröffentlichten Fotoabbildungen, drei Karten und einer Zeichnung, gedruckt auf 90 g/qm Bilderdruckpapier.
€ 37,--
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Ein Leser schrieb dem Schelm zu diesem Buch am 5. Januar 2018 folgendes:
„Sehr geehrte Damen und Herren,
bislang habe ich das noch nie gemacht: Den Verlag kontaktiert, um ein Buch zu loben. Zwar habe ich das Buch H.s Tschechen von Lukas Beer nur zu einem Drittel gelesen, aber was bislang an fundierten, sachlichen und detaillierten Informationen durch Herrn Beer geboten wurde, verschlägt mir schier den Atem. Vor allen Dingen auch deswegen, weil die Thematik in Deutschland und vermutlich auch in der Tschechei ein Tabu ist.
Selbst mir als Geschichtsinteressiertem war es nicht bewußt, daß es in der Protektoratszeit der Tschechei nicht wenige Tschechen gab, die durchaus willig waren, mit dem Dritten Reich zu gehen. Die Vertreibung der Sudetendeutschen hat dann die Gräben zwischen Deutschen und Tschechen nach dem Krieg noch vertieft, so daß kein Deutschbewußter je etwas mit dem Tschechentum und der tschechischen Geschichte im Positiven im Bewußtsein hatte. Ich wage sogar die Behauptung, dass dieses Buch mehr zum gegenseitigen Verständnis und aufrichtiger Völkerverständigung zwischen Deutschen und Tschechen beitragen könnte.
Nochmals vielen Dank für die Herausgabe des Buches. Hoffentlich bringen Sie auch in Zukunft Bücher zu solch spannenden und seltenen Themen heraus. Leiten Sie bitte meine Glückwünsche und Komplimente an den Autor, Herrn Beer, weiter.“
Kommentare
Gast schrieb am 07.10.2019
„Sehr geehrte Damen und Herren !
Ich nahm das Buch L.Beer,Hitlers Tschechen in die Hand und konnte es nicht mehr aus der Hand legen.So bemerkte ich nicht, daß es schon dunkel wurde und merkte nicht, daß es schon wieder Tag wurde. Ich habe das Buch an einem Stück gelesen. Ein wichtiges grundlagen Werk von historisches Bedeutung !.“
Gast schrieb am 29.09.2019
„Der Autor Lukas Beer hat auf mehr als achthundert Seiten eine sehr vielschichtige Fleißarbeit erarbeitet, in der Breite sowie in der Tiefe vorbildlich recherchiert und in der vorliegenden Form wohl auch einmalig. Hier wird der Schwerpunkt nicht auf die sattsam bekannten Themen gelegt wie etwa das Attentat auf Heydrich und Lidice. Und die politische Tendenz ist erfreulich: nämlich gar keine. So muss Geschichtsschreibung sein, denn die Vergangenheit läßt sich nun einmal nicht ändern! - Zum Inhalt: der titelgebenden Jugendbewegung standen allerdings schwerwiegende Gründe für einen durchschlagenden Erfolg entgegen, zum einen die allzu großen Unterschiede zwischen Deutschen und Tschechen, hauptsächlich kulturell, zivilisatorisch und volkstümlich. Und dann natürlich der Zeitfaktor: Die Gründung fand in der zweiten Jahreshälfte 1942 statt, die größeren Aktivitäten erfolgten erst ab dem Frühjahr 1943. Damals schielten viele Tschechen schon auf die Zeit nach dem Kriege und selbst zahlreichen Deutschen erschien ein günstiger Ausgang des großen Völkerringens schon fraglich bis unmöglich. Das alles dürfte auch deutscherseits zu einer gewissen Zerrissenheit sowie Zurückhaltung geführt haben. Erwogen wurde beispielsweise die Aufteilung von Böhmen und Mähren auf die vier Nachbargaue, während der Reichsprotektor einen eigenen Gau befürwortete. Selbst einflussreiche Männer der damaligen Zeit wie Dr. Goebbels oder von Ribbentrop waren von dem ganzen Projekt nicht gerade begeistert und selbst Hitler wurde vorgeworfen, er räume dieser Jugendbewegung die Bedeutung eines Briefmarkenvereins bei. Ein eifriger Förderer war hingegen der Gauleiter von Wien und ehemalige Reichsjugendführer von Schirach. Dieser blieb jedoch ein ziemlich einsamer Rufer in der Wüste und sein Ziehkind erhielt bisweilen den Spitznamen "Baldurs Reiseverein" - vielleicht kein Wunder im Totalen Krieg, der natürlich andere Prioritäten erforderte. - Insgesamt ein lesenswertes Buch, textlich und handwerklich einwandfrei. Allerdings zu einem Nischenthema und somit für den deutschen Leserkreis von eingeschränkter Bedeutung. Daher ein Stern Abzug.“
Der Schelm läßt übrigens die schwachmatischen "Kommentare" neurotisierter Antifanten zu seinen Büchern bewußt stehen, um klarzumachen, wes Geistes Kind diese bedauernswerten Kretins sind. Der Schelm ist allerdings Humanist und Optimist und daher voll davon überzeugt, daß sich der mentale Zustand der Linksdrifter mit der Zeit verbessern wird.